Projekte Unsere aktuellen Themengebiete

Kernstück des EcoCircular ist die strukturierte, enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, zwischen den ansässigen Unternehmen und der Berner Fachhochschule, zur innovativen Entwicklung substantieller stofflicher und energetischer Kreisläufe.

Dabei werden durch den gemeinsamen «EcoCircular Knowledge Hub» Potentiale analysiert, Schwerpunktthemen definiert und gezielt erfolgsversprechende Projekte angestossen.

Optimale Energievernetzung ("Energie-Insel")

Im Industriegebiet Lyss Nord werden auf engem Raum grosse Mengen an Energie verbraucht und erzeugt. Ziel ist es, die lokalen Verbraucher und Erzeuger zu einem optimierten System zu verbinden - dies durch einen koordinierten Ausbau der Photovoltaik in Kombination mit einem aktiven Steuerungssystem, das im Verbund mit innovativen Speicherlösungen (Batterie- und Wasserstoffsysteme) die lokalen Energieflüsse optimiert.

Upgrading Biogas-Erzeugung

Untersucht wird, ob die heute in der ARA Lyss-Limpachtal angewendete Biogasherstellung verfahrensmässig an innovative Techniken der thermischen und enzymatischen Hydrolyse mit Folgeprozessen angepasst werden kann, um die Ausbeute zu erhöhen und um Wertstoffe wie Wasserstoff und kohlenstoffreiche Masse zu gewinnen.

Mikroalgenzucht auf ARA-Abfluss

Bei der Abwasseraufbereitung können wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff- und Phosphatverbindungen verloren gehen und schaden an der Umwelt anrichten. Mit der ARA Lyss-Limpachtal wird untersucht, ob die Integration einer Mikroalgenzucht basierend auf immobilisierten Algenfiltern die Aufbereitungsprozesse optimieren und diese Nährstoffe rückgewonnen werden können. Das Ziel besteht darin, insbesondere reaktiven Stickstoff und Phosphate in Algenbiomasse einzubinden und schliesslich zu Düngemittel aufzuwerten.

Ammoniumextraktion aus Abwasser und Klärschlamm

Bei der Abwasseraufbereitung endet in der Regel ein Grossteil der enthaltenen Stickstoffverbindungen im Klärschlamm, der schliesslich verbrannt wird, und die enthaltenen Nährstoffe dadurch verloren gehen. Anstatt dessen soll durch ein Pertraktionsverfahren basierend auf Dichtemembranen (PDMS) eine energieeffiziente Methode zur Rückgewinnung von Ammonium aus Abwasser und Klärschlamm entwickelt werden. Schlussendlich sollen die rückgewonnenen Ammoniumsalze zu Düngemittel aufgewertet werden.

Dünger aus Protein-Asche

Die bei der Wirbelstromverbrennung von getrockneten tierischen Proteinen (K1) der GZM entstehende Asche hat eine biologisch wertvolle Zusammensetzung aus Calcium und Phosphor. Der Einsatz als Dünger ist erlaubt, aber aufgrund geringer Pflanzenverfügbarkeit der enthaltenen Nährstoffe nicht konkurrenzfähig. Um diese Asche zu einem konkurrenzfähigen Düngemittel aufzuwerten, sollen durch kostengünstige Fermentationsverfahren gebundenes Calciumphosphat aufgeschlossen und pflanzenverfügbarer gemacht werden. Dadurch könnten ca. 15% des jährlichen Imports von Phosphor als Düngemittel gedeckt werden.

Nebenprodukte für die Fischfütterung

Die Futterzusammensetzung für Fische ist, verglichen zu anderen Nutztieren, gesetzlich weniger eng reguliert, weswegen Produkte aus Nebenströmen zur Fischfütterung ein Schwerpunktthema bilden. Folgende Produkte werden auf ihre Akzeptanz, Verträglichkeit und Wachstumsleistung bei unterschiedlichen Mischungsverhältnissen bei verschiedenen Fischarten und der Sensorik des resultierenden Fischfleisches untersucht:

Black Soldier Fly Larven (BSFL) kultiviert auf Leimwasser der Knochenverwertung, Bleicherde aus der Fettraffination (beides Nebenströme der Swiss Nutrifine) und Blut der Kategorie K3 (Nebenstrom der GZM)

Verarbeitete tierische Proteine der Kategorie K3 (Nebenströme der Centravo)

Proteinreiche Pilzmyzel aus Rapspresskuchen und Weizenkleie (Nebenströme der Nutriswiss)